Verlauf der Krankheit

Meistens erkennen die Angehörigen eine beginnende Demenz als erste. Je nach Verlauf und entsprechender Bereitschaft Hilfe in Anspruch zu nehmen, werden verschiedene Prozesse in Gang gesetzt. Die nachfolgenden Informationen sind der Publikation des Kantons Thurgau, "Geriatrie und Demenz. Massnahmenplan für den Kanton Thurgau2022 - 2025", entnommen. Es werden mögliche Wege sowohl für die Erkrankten, wie auch für die Angehörigen aufgezeigt. (Seite 10 + 11) 

Situation der erkrankten Person:

Im frühen Stadium bleiben die an Demenz erkrankten Personen eigenständig, können aber gewisse Aufgaben nicht mehr zuverlässig erledigen. Informationen werden im Internet gesucht, eventuell werden Fachstellen oder der Hausarzt beigezogen. Gezielte Unterstützung ist aber oft nicht erwünscht, da die betroffene Person die Erkrankung als harmlos einschätzt. Mit zunehmender Krankheitssymptomen werden weitere Angebote, wie Wandergruppen, Café Vergissmeinnicht in Anspruch genommen. Bei weiterer Verschlechterung des Zustandes wird die Tagesklinik besucht, welche auf fachlicher Ebene unterstützend tätig ist und den Verlauf der Erkrankung zeitlich so weit wie möglich hinauszögern soll. Mit weiter fortschreitender Krankheit werden die Therapiemöglichkeiten in der Tagesklinik ausgeschöpft. In dieser Situation stellt sich dann  meist die Frage nach dem "Wie weiter?" Muss die erkrankte Person von nun an stationär betreut werden, oder soll sie so lange wie möglich zuhause in der gewohnten Umgebung weiterleben? Hier will die Tageswohnig Wiifäldä eine Lösung anbieten. In einer familiären Umgebung sollen die erkrankten Personen tageweise betreut werden. So kann die erkrankte Person je nach Verlauf noch länger zu Hause in der vertrauten Umgebung verweilen. 

Situation der Angehörigen und von weiteren betroffenen Personen:

Im frühen Stadium der Krankheit wird die zunehmende Vergesslichkeit beobachtet. Man tauscht sich mit Freunden oder anderen betroffenen Personen aus. Man informiert sich im Internet konsultiert eventuell den Hausarzt, sucht Hilfe bei Pro Senectute, der Alzheimer Vereinigung, Selbsthilfegruppen auf Facebook etc. Mit fortschreitender Erkrankung wird die Betreuung immer mehr zur Belastung. Konflikte entstehen. Zum Beispiel findet die an Demenz erkrankte Person ihren Zustand als harmlos, aber die Aufgaben in der Betreuung werden immer aufwendiger. Gewissenbisse plagen die Angehörigen, da sie für ihre Liebsten so lange wie möglich da sein wollen. Dies führt leider nicht selten zu Erschöpfung, Depression bis zum Zustand, wo die betreuende Person selbst so in Not gerät und ohne Hilfe nicht mehr weiterkommt. Die Tageswohnig will da Hilfe bieten, indem die Betreuenden selbst Zeiten der Ruhe und Erholung bekommen. Durch solche Erholungsphasen wird es möglich, dass die erkrankten Personen länger in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Dadurch verbessert sich die Lebensqualität beider; der erkrankten Person und der betreuenden Person.